Typisch Altes Land

Altländer Prunkpforten und Altländer Trachten

Prunkpforten gibt es nur im Alten Land. Sie sind aus gutem Grund Touristenmagneten. Altländer Bauern ließen sie seit dem Ende des 17. Jahrhunderts als Statussymbole errichten. Der fruchtbare Marschboden hatte den Bauern zu großem Wohlstand verholfen.

Prunkpforten umrahmen die früheren Hofeinfahrten. Sie sind in der Regel weiß, haben ein kleines Walmdach und sind mit bunten Schnitzereien verziert. Das Dach liegt auf drei tragenden Pfosten. Diese werden von schräg stehenden Balken gestützt. Die Wagendurchfahrt ist häufig rund gebogen. Eine große Traube in der Mitte des Bogens steht für Fruchtbarkeit. Löwenköpfe symbolisieren den Schutz von Bewohnern und Ernte. Für Personen gibt es einen kleineren Durchgang. Beachten Sie die feinen Schnitzereien darüber.

Altländer Blütenfest und Altländer Blütenkönigin

Es sind noch 14 Prunkpforten zu besichtigen, darunter viele Originale und einige Nachbauten. Etliche Pforten verschwanden nach dem Zweiten Weltkrieg. Lastwagen und andere landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge passten einfach nicht mehr hindurch. Manche zerfielen mit der Zeit. Die übrig gebliebenen Pforten stehen unter Denkmalschutz.

Wunderschöne Prunkpforten finden Sie zum Beispiel in Neuenfelde in der Nincoper Straße 45 und der Stellmacherstraße 9. In Jork steht auf dem Hof des Gästehauses Rieper, Osterjork 80, eine besondere Prunkpforte mit zwei Personendurchgängen.

Altländer Fachwerkhäuser - der besondere Handwerkskunst

Die Altländer Fachwerkhäuser zeugen von besonderer Handwerkskunst.

Die Altländer Fachwerkhäuser zeugen von besonderer Handwerkskunst. Es handelt sich oft um alte und liebevoll restaurierte Bauernhäuser. Die Hauswände dieser Fachwerkhäuser sind wahre Kunstwerke, vor allem die Gefache mit ihren dekorativen Ziegelmustern. Das typische Buntmauer-Fachwerk stammt wahrscheinlich aus den Niederlanden.

Auch die Giebelverzierungen sind Schmuckstücke. Häufig sehen Sie Pferdeköpfe, die sich anschauen oder auch voneinander weg blicken. Dafür gibt es unterschiedliche Interpretationen. Am Giebel angebrachte zepterähnliche Spieße sind wahrscheinlich heidnischen Ursprungs. Pferdeköpfe und Giebelspieße symbolisieren die Gefahrenabwehr. Schwäne kommen ebenfalls als Giebelschmuck vor. Sie sind wohl ein Vermächtnis der holländischen Siedler.

Fachwerkhäuser gibt es in vielen Gegenden Deutschlands und Europas. Die Basis bildet meist ein Schwellbalken, der auf Steinen liegt. Senkrechte Balken, die Ständer, werden mit waagerechten Riegeln stabilisiert und teilweise durch schräge Streben verstärkt. Die Zwischenräume, Gefache genannt, sind mit verschiedenen Materialien wie Stroh-Lehm-Mischungen oder Steinen gefüllt.

Altländer Trachten und der wertvolle Silberfiligranschmuck

Altländer Trachten und der wertvolle Silberfiligranschmuck

Im Alten Land trugen die Menschen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Trachten. Die Arbeitstracht bestand aus robusten Stoffen. Die Festtracht wurde aus feinen Materialien wie Samt, Seide, Brokat, schwerem Tuch und Leinen genäht. Bordüren, Spitzen und Stickereien verzierten die kostbaren Stoffe zusätzlich. Viele der verwendeten Materialien wurden von Händlern und Schiffsfahrer mitgebracht.

Die Festtracht junger Mädchen war komplett schwarz. Sie wurde von der Konfirmation bis zur Hochzeit getragen. Verheiratete Frauen trugen dagegen einen langen, roten Wollrock und darüber eine weiße, spitzenverzierte Schürze. Unter der dunklen Jacke aus Samt oder Seide war ein besticktes Brusttuch zu sehen. Zur Tracht gehörte auch eine rund genähte, mit Spitzen und Fransen verzierte Wulst, die sogenannte Wuss. Sie ersetzte das vorher übliche Halstuch. Eine Mütze, unter der die Haare nicht zu sehen waren, hielt durch breite Bänder. Diese wurden auf der linken Seite zu einer Schleife gebunden.

Der wertvolle Silberfiligranschmuck repräsentierte den Wohlstand seiner Trägerin. Das Brautherz, eine mit Türkisen und Granatsteinen verzierte Brosche, wurde vorn an der Wuss befestigt. Eine mehrreihige Filigranperlenkette am Hals und zwölf Filigranknöpfe an den Ärmeln der Jacke boten einen prächtigen Anblick.

Zur Festtracht der Männer gehörte eine dunkle, kurze Jacke mit zwölf Filigranknöpfen aus Silber. Das weiße Leinenhemd und die Brokatweste wirkten sehr festlich. Die Kniebundhose aus Samt oder Tuchstoff wurde am Bein mit Silberknöpfen geschlossen. Mit weißen Kniestrümpfen und einem Zylinder war die feine Tracht komplett. Unverheiratete Männer trugen schwarze Strümpfe.

Heute werden die Altländer Trachten bei regionalen Feierlichkeiten, zu repräsentativen Anlässen und bei Tanzvorführungen mit Stolz getragen. Bewundern Sie die Trachten und die feinen Filigranperlenketten zum Beispiel beim Altländer Blütenfest, während der Altländer Kirschenwoche oder bei historischen Gäste- und Stadtführungen.

Ihr Urlaub im Alten Land

Wer sich für einen Urlaub im Alten Land entscheidet, der liegt genau richtig. Nutzen Sie das Blütenfest dazu, die feinen Obstbrände und Liköre des Alten Landes zu kosten. Überzeugen Sie sich selbst von der hohen Qualität und dem runden Geschmack. Direkt an der Quelle des reifen und saftigen Obstes entstehen eben die besten Produkte. Ebenso zu empfehlen sind die hausgemachten Fleischwaren und das regionale Gemüse. Probieren Sie die traditionellen Altländer Gerichte und werden Sie zum Fan dieser Köstlichkeiten.

Informationen zu weiteren Veranstaltungen, bei denen Sie das Alte Land entdecken und kennenlernen können, finden Sie hier >


Unterkünfte im Alten Land